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Kreative Köpfe machen mit ihrer Musik oder Literatur, mit Bildender oder Darstellender Kunst unser Leben erst richtig lebenswert. Sabine Endres sagt: „Jeder Kopf ist eine Welt.“ und ihre „100 Köpfe“ verstehen sich als symbolische Stellvertreter für die Vielfalt all der zeitgenössischen kreativen Köpfe, die mit ihrem Kopf dem Standard rebellisch die Stirn bieten.

Abenteuer, Liebe und Glück beginnen im Kopf. Was wir träumen, was wir lieben, was wir hoffen, entsteht im Kopf. Im Kopf treffen Sinnesreize und Denkprozesse, Gefühl und Verstand aufeinander. Dort hausen Vorlieben und Abneigungen, Einfallsreichtum und Erfindergeist. Sie treffen aufeinander, verbinden sich oder stoßen sich ab. Ideen und Interessen entstehen oder vergehen, die nicht nur unsere kreative Ader, sondern auch unseren ganz eigenen Charakter ausmachen. Unsere Einzigartigkeit und unsere Vielfalt. Unsere Individualität.
Die „100 Köpfe“ von Sabine Endres appellieren genau an diese Welten und den damit verbundenen Reichtum in unseren Köpfen. Beim Betrachten ihrer zuvor aus Wegwerfmaterialien kreierten „100 Köpfe“ beginnen wir unfreiwillig zu assoziieren, alte Erinnerungen wachzurufen oder uns neue Geschichten auszudenken. Exotisch, fast schon exotistisch muten sie an und entwickeln ihre symbolische Kraft irgendwo zwischen Abstraktion und Realismus. Wenn wir so wollen als: „Expressionismus in der Dritten Dimension“. Sie sind direkt und spontan. Gefühle kommen hoch, Stimmungen machen sich breit. Schöpferische Kraft und Potential werden freigesetzt und unsere zunächst passive Betrachtung nähert sich peu à peu demselben Status Quo des aktiven Schaffensprozesses der Künstlerin an.
„Der, der mit seinen Händen, seinem Kopf und seinem Herzen arbeitet, ist ein Künstler.“, so Franz von Assisi. Oder mit anderen Worten: Was für Sabine Endres Motor war, wird für uns zur Motivation für Reflexion und Reflexivität. Über ihre „100 Köpfe“ öffnet sie mit ihrer Vitalität und ihrer künstlerischen Freiheit unseren Kopf für alte und neue, eigene und fremde Welten. Und somit unser Herz.

Annegriet Camilla Spörndle, 2014